Luxuriöses
Audiozimmer

Die offene Bauweise eines Architektenhauses aus den 90er Jahren hat viele Vorteile. Die Akustik zählt eindeutig nicht dazu. Über die Wohnebenen zerstreuen sich die Schallwellen an Decken, Wänden und Einrichtungsgegenständen zu einem Musikbrei, auch wenn sie aus den besten Klangträgern kommen.

Projekt: W-009

Raumgröße: 7 qm 

Kategorie: Wohnzimmer

Unser Kunde hatte sich eigentlich schon damit abgefunden, dass er aus seiner High-End-Musikanlage nicht mehr herauskitzeln kann. Auf einer nur durch ein Geländer zum Erdgeschoss abgetrennten Empore hatte er sich ein Hifi-Bereich eingerichtet, der unfreiwillig Küche und Eingangsbereich im Erdgeschoss mit beschallte. Anhand der Baupläne wurde die akustische Raumgeometrie von einer Fachfirma eingelesen. Mit mathematischer Präzision errechneten die Experten für den guten Ton, wo die Schallwellen aus den High-End-Boxen der Empore geschluckt (absorbiert) und wo sie am besten gebrochen (diffusiert) werden. Ein Vorgehen, wie es beispielsweise bei der Planung von Konzertsälen durchaus üblich ist. Nur im Kleinformat und Bestand eines Wohnhauses.

Details

Mit dem Resultat, dass an den Wänden im Erdgeschoss nun plastische Kunstwerke hängen, deren akustische Funktion ist, den Schall zu brechen. Man sieht es ihnen jedoch nicht an, den rahmenlosen schwarzen und weißen Platten, aus denen Würfel zu wachsen scheinen. Über der Empore, der durch einen Steinblock der deklamatorische Charakter genommen wurde, ist die Dachschräge aufgedoppelt und akustisch wirksam, fachmännisch gedämmt worden. In die Decken von Aufgang und Schräge halten Absorber den Schall dort, wo er genossen wird: Auf dem Sofa im Hifi-Raum der oberen Ebene. Auch sie kommen optisch daher wie Designojekte, die die großen Deckenflächen auflockern.

Details

Anlage und Boxen strahlen nun auf die Empore und diffusieren alleine deswegen nicht mehr so stark in die untere Ebene, weil das Steinelement am Rand der Galerie hinter ihnen steht und die Beschallung der unteren Ebene dämpft. Hinter dem Sofa fungieren lange Schlitze in der Holzwand als “Bass-Falle”: Tiefe Rhythmustöne werden ihrer Wirkung so begrenzt, dass auch bei größerer Lautstärke nicht gleich die Gläser im Schrank wackeln. Selbst die neue Holzverkleidung im noch immer offenen Hifi-Raum erfüllt diese wichtige Funktion. Längs gefräste Rillen, die dem ganzen Raum sowohl Tiefe als auch einen Designer-Touch verleihen, schlucken den Schall direkt hinter den Ohren des geneigten Musikliebhabers. Störende Interferenzen – also bizarre Überlappungen der Klänge – werden durch diesen Kniff dort vermieden, wo sie sonst entstehen.

W – 010

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